Stevia Anbau, Herstellung und Verarbeitung
Die Stevia Pflanze aus Botanischer Betrachtung
Der lateinische Name der Stevia-Pflanze lautet Stevia rebaudiana Bertoni. Sie gehört zu den Korbblütlern (Asteraceae) wie die Sonnenblumen. Sie liebt es warm und sonnig mit viel Regen und ist mehrjährig nur in frostfreien Gebieten.
Die Vermehrung erfolgt in der Regel durch die Vermehrung von Stecklingen, Pflanzen aus In Vitro-Kultur und auch durch Samen.
Der Anbau von Stevia
Die Hauptanbaugebiete sind Brasilien, China, Paraguay und die USA. Die starke Nachfrage hat dazu geführt, dass Stevia in immer mehr Ländern angebaut wird.
In Europa gehören vorwiegend Portugal und Spanien zu den Pionieren der Stevia Zucht und Verarbeitung. Dort wird Stevia in kleinen landwirtschaftlichen Anbaugenossenschaften kultiviert.
Da die Pflanze im mediterranen Klima sehr gut gedeiht, haben sich mehrere südeuropäische Länder auf den Anbau von Stevia konzentriert.
Einer der Hauptimporteure von Stevia ist Japan. Ein Drittel seines Bedarfs deckt der Inselstaat aus dem Ausland. Die Nachfrage in der EU und den USA ist vor allem seit der Patentierung von 24 Stevia Süßstoffen von Coca-Cola extrem gestiegen.
Pikierte Stevia Setzlinge in Anzucht Töpfen
Im Gegensatz zu anderen landwirtschaftlichen Massenprodukten wie Mais und Getreide wird Stevia häufig auf kleineren landwirtschaftlichen Anbauflächen angebaut und trägt zur Biodiversität bei. Das ermöglicht es dem Anbauer ein zusätzliches Einkommen zu generieren zum üblichen kommerziellen Anbau der Massenprodukte.
Der Anbau von Stevia ist in vielerlei Hinsicht interessant für die Landwirte, da die Pflanze wenig Wasser benötigt und unter idealen Anbaubedingungen mehrmals im Jahr geerntet werden kann.
Stevia Plantage mit jungen Stevia Pflanzen
Eine junge Stevia Pflanze
Stevia Anbau in Portugal und Spanien
Die Herstellung von Stevia
Bei der Herstellung wird zwischen den industriellen und traditionellen Verfahren unterschieden. Letzteres beinhaltet die Trocknung und Pulverisierung der Blätter. Aus diesem Pulver werden dann Pulver Extrakte, Streusüße sowie flüssige Zubereitungen hergestellt.
Bei dem industriellen Verfahren werden die Steviolglykoside, Stevioside und Rebaudioside, ähnlich wie bei den Zuckerrüben, aus den Stevia Blättern extrahiert. Hierbei kommen hochmoderne Destillations- und Extraktionsanlagen zum Einsatz.
Keimlinge der Stevia rebaudiana Pflanze
Ist die Produktion von Stevia umweltfreundlich?
Die größten Süßstoff Hersteller befinden sich in Japan, China, Südamerika und den USA. Zur Extraktion und Aufarbeitung der Stevioside wurden in der Vergangenheit oft organische Lösungsmittel verwendet. Heute verwendet man neue Verfahren.
Statt auf chemische Extraktionsverfahren zu setzen, bevorzugen die Hersteller hochwertiger Lebensmittel zunehmend Rohstoffe aus physikalischen Extraktionsverfahren unter Einsatz von CO2, Ultraschall oder der Wasser Extraktion.
Der Vorteil der Ultraschall-Extraktion und des CO2 Extraktionsverfahrens ist, das dieses Verfahren schonend, antibakteriell und ergiebig ist sowie ohne Erhitzen auskommt. Die Ultraschall-Extraktion wird in der Lebensmittel-, Nahrungsergänzungsmittel- und Pharmaindustrie eingesetzt, um bioaktive Verbindungen schonend aus Pflanzen freizusetzen wie Vitamine, Polyphenole, Polysaccharide, Cannabinoide und andere Phytochemikalien.
Die traditionelle Verarbeitung in Lateinamerika erfolgte ohne Destillations- oder Reinigungsanlagen. Stevia wurde dort zu Extrakten, Pulver, flüssigen Substanzen oder als Arzneimittel verarbeitet. Auf einfache Art und Weise wurden die Stevia Blätter getrocknet oder pulverisiert.