Das Süßungsmittel Stevia

Die wichtigsten Fakten zum Süßstoff aus der Pflanze verraten wir hier

So viel süßen wie man möchte und das Ganze auch noch kalorienfrei und natürlich? Obwohl es sich anhört wie eine Wunschvorstellung, ist dies inzwischen möglich geworden. Mit der Zulassung von Stevia durch die Europäische Union sind die Wünsche aller Menschen, die gerne süß essen wahr geworden.

Extrem süß, kalorienarm und pflanzlich: Für diejenigen, die gesund naschen möchten scheint Stevia die Alternative zu sein. Und tatsächlich das Süßungsmittel finden sie bereits in vielen Lebensmittel Produkten.

Es ist kein großes Geheimnis, dass Zucker ungesund ist. Zucker macht dick, ist schlecht für die Zähne und ist voll mit leeren Kalorien. Ein hoher Zuckerkonsum kann zu Diabetes führen. Die wenigsten Menschen möchten aber nicht komplett auf Süßes verzichten. Aber es gibt gesunde Alternativen und Stevia ist eine davon.

Ist Stevia ein geeigneter Zuckerersatz?

Stevia heißt die Zuckeralternative und wird aus einer Pflanze gewonnen. Die pflanzliche Zucker-Alternative Stevia bietet viele Vorteile gegenüber herkömmlichem Zucker. Es ist zahnfreundlich und führt nicht zu Karies.

Auch Diabetiker können mit Stevia gesüßte Lebensmittel zu sich nehmen, ohne den Blutzuckerspiegel negativ zu beeinflussen. Da Stevia fast keine Kalorien hat, besteht auch nicht die Gefahr, davon dick zu werden. Das Süßungsmittel kann im Rahmen von Diäten die Gewichtsreduktion unterstützen.

Stevia Gesund oder schädlich
Süßstoff Stevia als Zuckerersatz

Wie wird Stevia verwendet?

Wie anderer Süßstoff wird das Süßungsmittel Stevia als Zuckerersatz verwendet. In vielen Lebensmitteln ist heute das Pulver (Extrakt) aus der Stevia Pflanze zu finden. Neben Cola gibt es viele Hersteller, die Stevia in Bonbons, Gummibärchen, Eistee, Joghurts, Ketchup, Gewürzgurken Marmelade und Schokolade verwenden.

Die Süße aus der Stevia-Pflanze gibt es auch als Tafel Süßstoff als flüssige Süße, Süßstoff-Tabletten oder als Pulver.

Wie viel süßer ist Stevia als Zucker?

Bei der Verwendung vorsichtig sein, da der Süßstoff aus der Pflanze bis zu vierhundertmal süßer ist als normaler Haushaltszucker. Deshalb ist ein Ersatz von Zucker durch Stevia 1:1 nicht möglich. Das Ergebnis wird nicht genießbar und lecker sein. Wer mit dem Zuckerersatz kochen oder backen möchte, sollte aber nach dem richtigen Rezept suchen.

Zucker kann nicht 1:1 durch reines Stevia ersetzt werden. Da sich der Extrakt aus der Stevia Pflanze chemisch und physikalisch anders verhält als Zucker. Beim Backen bräunt Zucker und Stevia nicht. Deshalb müssen die Rezepte angepasst werden.

Bei Gelee, Konfitüren und Marmeladen muss man beachten, das Zucker hat eine natürliche konservierende Wirkung hat und diese fehlt. Hier hilft Gelierzucker oder besser noch die Verwendung von Apfelpektin.

Damit sie zum selben Ergebnis kommen wie bei Zucker ist es wichtig Stevia richtig zu verarbeiten. Hier helfen spezielle Rezepte und eventuell Zusätze. Gute Stevia Rezepte finden Sie im Internet unter Stevia Kochbücher mit denen sie auch mit Stevia kochen und backen können und so den Zucker ersetzen.

Mit Stevia kochen und backen
Wie viel süßer ist Stevia als Zucker

Was unterscheidet Stevia von anderen Süßstoffen?

Stevia ein Naturprodukt anders als die Süßstoffe Aspartam, Cyclamat, Saccharin und Sucralose, die synthetisch hergestellt werden. Stevia ist allerdings nicht die einzige der natürlichen Alternativen. Auch Erythrit und Xylit ist ein natürlicher Zuckeraustauschstoff.

Allerdings hat Erythrit und Xylit eine deutlich geringere Süßkraft (nur 60-70%) gegenüber Zucker. Deshalb wird insbesondere Erythrit mir reinem Stevia Extrakt gemischt um eine Dosierung 1 zu 1 wie Zucker zu erreichen. Das macht dieses Produkt besonders leicht in der Umrechnung zu Zucker.

Was Sie über Stevia wissen sollten

Am 2. Dezember 2011 sind Süßstoffe aus Stevia europaweit offiziell zugelassen worden. Im Gegensatz zu herkömmlichen künstlichen Süßstoffen enthält Stevia nahezu keine Kalorien. Außerdem wird Stevia nicht in chemischen Laboren gewonnen, sondern aus den Zutaten der gleichnamigen Pflanze hergestellt.

Die aus Stevia hergestellten Süßstoffe sind natürlichen Ursprungs. In den Blättern der Stevia-Pflanze sind sogenannte Steviolglykoside enthalten, die etwa 30-mal süßer als herkömmlicher Zucker sind.

Bei neuen Süßungsmitteln in Form von Tabletten oder Pulvern ist die Süßkraft jedoch nicht mehr ganz so intensiv, da Steviolglykoside gemäß den EU-Vorschriften extrahiert und während des Produktionsprozesses eine Reinheit von mindestens 95% aufweisen müssen.

Damit Stevia wie Zucker verwendet werden kann, wurde lange nach einer Lösung gesucht, die eine möglichst ähnliche Konsistenz erzielen sollte.

Inzwischen werden den Steviolglykosiden dafür auch sogenannte Trägerstoffe meist Polyole, Zuckeraustauschstoff zugesetzt. Manche Polyole wie Erythrit kommen natürlich vor in Lebensmitteln, wie Pilzen, Melonen und Algen.

Polyole sind eine Gruppe von organischen Verbindungen und werden auch als so genannte Polyalkohole, also mehrwertige Alkohole bezeichnet. Der Begriff stellt eine Gruppe organischer Verbindungen dar, die mehrere Hydroxylgruppen (-OH) enthalten, dies sind sogenannte Polyole oder Polyalkohole, mehrwertige Alkohole.

Polyole sind zwar Kohlenhydrate, aber kein Zucker. Ein Teil ihrer chemischen Struktur ist dem Zucker und ein anderer Teil dem Alkohol sehr ähnlich. Polyole sind weder Zucker noch Alkohol, werden aber auch Zuckeralkohol genannt.

Das Ergebnis ist ein Süßungsmittel, das 1zu1 wie Zucker verwendet werden kann mit der bis zu vierfacher Süße von haushaltsüblichem Zucker.

Was Sie über Stevia wissen sollten

Herkunft von Stevia

Diese extrem süße Pflanze kommt ursprünglich aus Paraguay. Bereits seit Jahrhunderten wird sie von den dortigen Ureinwohnern als Süßungsmittel verwendet.

Wissenschaftler entdeckten und untersuchten diese Pflanze erstmals Ende des 19. Jahrhunderts. In den 1960er Jahren wurde Stevia erstmals auch in Japan angepflanzt. Heute stammen die meisten Rohstoffe für Süßstoffe aus Stevia aus China. Stevia wird heute weltweit angebaut und ist das ganze Jahr über erhältlich.

Geschmack von Stevia

Von Natur aus haben die Blätter der Stevia-Pflanze einen lakritz-artigen Geschmack, der in dem daraus hergestellten Süßstoff jedoch fast kaum vorhanden ist. Einige Menschen haben ein besonders feines Geschmacksempfinden und spüren dennoch einen gewissen Nachgeschmack, wenn sie Stevia zum Süßen verwenden.

Häufig liegt es aber auch an einer mangelnden Qualität oder an einer Überdosierung des verwendeten Stevia Extraktes. Dies kann zu einem unangenehmen bitteren Nachgeschmack führen.

Stevia Zutatenliste - gut zu wissen

Für Allergiker ist es von besonderer Bedeutung, die Zutatenliste genaustens zu überprüfen. Da viele Stevia-Produkte zur besseren Dosierbarkeit mit bestimmten Füll- bzw. Trägerstoffen erweitert werden.

Diese Substanzen können zum Beispiel auch Fruktose, Glukose Laktose und Maltose, Maltodextrin sein, die bei empfindlichen Personen einige Unverträglichkeiten verursachen können.

Stevia Zutatenliste Nährwerte beachten
Tipps für den Einkauf von Stevia

Einkaufstipps für Stevia

Sehen Sie sich beim Kauf von Stevia die Liste mit den Inhaltsstoffen genau an: Manchmal werden als Trägersubstanz Zuckerstoffe wie Maltose eingesetzt, die mit genauso vielen Kalorien zu Buche schlagen wie Haushaltszucker.

Überprüfen Sie beim Kauf von Stevia die Zutatenliste sorgfältig! Häufig strecken Hersteller ihre Stevia-Produkte mit zuckerhaltigen Stoffen wie Dextrose, Fruktose, Glukose, Laktose, Maltodextrin oder auch synthetischen Süßstoffen. Diese haben häufig genauso viele Kalorien wie Haushaltszucker.

Ganz egal ob in Tabletten-, Flüssig- oder Pulverform, die Faktoren, die die Qualität eines Süßungsmittels beeinflussen, bestehen in der Reinheit und Zusammensetzung.

Die EU-Zulassung sieht vor, dass Stevia-Süßstoffe mindestens 95% Steviol-Glycoside enthalten müssen, die wiederum zu mindestens 75% aus Steviol-Glycosiden und oder Rebaudiosid A bestehen sollten.

Die Verbindung Rebaudiosid A gilt als die Verbindung mit der besten Süße und dem gleichzeitig besten Geschmack. Daher weisen Stevia-Produkte mit einem höheren Gehalt an Rebaudiosid A gleichzeitig auch eine höhere Qualität auf.

Lagerung von Stevia

Stevia-Süßstoffe sind besonders feuchtigkeitsempfindlich. Verwenden Sie daher für die Lagerung von Stevia-Pulver oder Stevia-Tabletten immer dicht verschlossene Behälter und lagern Sie das Produkt so trocken wie möglich.

Kochtipps für Stevia

Stevia ist bis zu etwa 200 Grad Celsius temperaturstabil und damit auch zum Backen und Braten von Keksen, Plätzchen, Kuchen oder Pfannkuchen bedingt geeignet. Allerdings bräunt mit Stevia gesüßter Teig kaum, weil die Zuckerkristalle fehlen, die beim Erhitzen karamellisieren.

Die maximale Temperaturstabilität von Stevia liegt bei etwa 200 Grad Celsius. Daher ist der Süßstoff auch zum Kochen und Backen geeignet. Mit Stevia gesüßter Teig bräunt jedoch kaum, da es an Zuckerkristallen mangelt, die beim Erhitzen karamellisieren. Wir empfehlen die Verwendung von Streusüße eine Mischung aus Erythrit und Stevia.

Darüber hinaus ist das Volumen des Süßungsmittel Stevia geringer als das von Zucker, was zu schlechten Backergebnissen führen kann. Auch hier empfehlen wir die Verwendung von Streusüße eine Mischung aus Erythrit und Stevia.

Beispielsweise haben Kekse und Biskuitkuchen einen hohen Zuckergehalt. Für Knet- und Hefeteig ist Stevia jedoch sehr gut geeignet. Beim Kochen von Gelee und Marmelade mit Stevia gibt es eine weitere Einschränkung: Die Haltbarkeit ist deutlich geringer als bei der Zubereitung mit Zucker.

Solange Sie die Herstellerangaben und ihre Dosierungsempfehlungen auf den jeweiligen Produkten beachten, ist Stevia eine nahezu perfekte Alternative zu Zucker. Stevia ist ideal zum Süßen von Tee und Kaffee, kann aber auch in flüssiger, Pulverform und als Streusüße in Joghurt, Milchreis, Quarkgerichten, Obstsalat, Smoothies und Pudding verwendet werden.

Stevia in der Küche richtig anwenden
Die besten Stevia-Rezepte

Die Dosierung von Stevia

Dennoch sollten Sie aufgrund der intensiven Süßkraft von reinem Stevia Extrakt vorsichtig bei der Dosierung vorgehen. Die Verwendung von Streusüße eine Mischung aus Erythrit und Stevia ist einfacher und lässt sich 1 zu 1 umrechnen.

Warum hat Stevia teilweise einen bitteren Geschmack?

In hohen Konzentrationen erzeugt der natürliche Süßstoff manchmal einen bitteren, Lakritz ähnlichen Geschmack. Die Struktur der Glykosidmoleküle ist der entscheidende Faktor für den Grad der Süße oder Bitterkeit von Stevia. Je mehr Glukose an dieses Molekül gebunden ist, desto weniger bitter bzw. süßer schmeckt das Produkt.

Achten Sie daher beim Kauf von Stevia auf eine hohe Qualität.

Wo kann man Stevia kaufen?

Stevia-Pulver kann vielerorts gekauft werden. Unter anderem wird es in verschiedenen Supermärkten und Drogeriemärkten angeboten. Auch in vielen Reformhäusern gibt es Stevia als Pulver, flüssigen Extrakt oder Tabletten. Und auch im Internet kann Stevia-Extrakt gekauft werden. Dort findet man übrigens nicht nur das Pulver, sondern auch Stevia-Pflanzen und getrocknete Blätter.

Zucker Konsum überdenken

Wer auf eine gesundheitsfördernde Ernährung setzen möchte, sollte sein Verhältnis zu Zucker oder künstlichen Süßstoffen grundlegend überdenken. Denn wenn Sie immer zu Süßigkeiten greifen, insbesondere zu Getränken, Limonade usw., werden Sie sich daran gewöhnen.

Das hat nichts damit zu tun, ob die Limonade Zucker oder Ersatzstoffe enthält. Deshalb empfehlen wir ungesüßte Getränke besonders für Kinder und Jugendliche. Als gesundes Getränk sollte das Wasser sein. Ein höheres Risiko übergewichtig zu werden haben Menschen die in der Kindheit viel zuckergesüßte Getränke zu sich genommen haben.

Aber auch bei einer gesunden Ernährung ist es nicht notwendig, auf Süßes ganz zu verzichten. Es ist jedoch sinnvoller, weniger ‚normale‘ zuckerhaltige Süßigkeiten zu essen und auf den Zuckergehalt zu achten.